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Formel1
 Beitrag#1   Betreff: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 14:37 
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England ist immer eine Reise wert!
6 Tage mit dem Motorrad auf der Insel

Im Juli 2022 brachen wir zu einer Motorradtour nach England auf. Sechs Übernachtungen in drei Hotels standen auf dem Programm. Davon waren vier Übernachtungen schon in 2019 bezahlt, aber Corona machte einen Strich durch die ursprünglich für 2020 geplante Reise.

Die vier bereits bezahlten Nächte wurden von meinen englischen Arbeitskollegen geplant und durchgeführt. Seit geschätzten 20 Jahren veranstalten wir Toyotaner eine Motorradtour pro Jahr. Dabei stand bisher immer Deutschland als Reiseziel auf dem Plan. Da meine englischen Kollegen 2015 mit in die Touren einstiegen, durften sie demnach auch mal eine Tour (geplant 2020, durchgeführt 2022) veranstalten.

Am Wochenende 1.-3. Juli befanden wir uns noch auf der FJR-Tour im Thüringer Wald. Montags, am 4.7., ging es dann zurück in die Eifel, um die Klamotten für die nächsten Tage zu packen und das Motorrad aufzusatteln. Denn am Dienstag, 5.7., mussten wir bereits um 6:30 Uhr starten, um den gebuchten Eurotunnel zu erreichen. Für einen bekennenden Spätaufsteher ist das schon eine besondere Aufgabe, welche aber gut gelang!

Die Anreise

Die ersten 60 Kilometer bis zur Autobahnauffahrt im belgischen Eupen fuhren wir an Monschau vorbei über kurvige und mir gut bekannte Eifelstraßen. Um diese Uhrzeit war kaum Verkehr, denn die Verkehrsströme bewegen sich eher in die größeren Städte, wie Köln oder Aachen.

Nach Auffahrt auf die E40, die uns bis Calais begleiten wird, stelle ich den Tempomat auf 127 km/h, was laut Garmin genau den erlaubten 120 km/h auf den belgischen Autobahnen entspricht. Brüssel haben wir nach gesamt rund zwei Stunden, schon vor 9 Uhr, erreicht.

Ich weiß, dass es dort immer lange Staus gibt, aber um diese Uhrzeit sollten diese doch vorbei sein. Natürlich holte uns die Realität ein. Auf dem Brüsseler Ring staute es sich mehrmals auf Grund von Unfällen und Baustellen. Oder umgekehrt. Und, obwohl wir uns, dem Vorbild einheimischer Zweiradler folgend, teilweise zwischendurch schlängelten, verloren wir doch mehr als 30 Minuten auf unseren Zeitplan. Nach den Staus kommt jedoch wieder freie Fahrt bis zur belgisch/französischen Grenze.

Dort empfing uns der nächste Stau, durch den wir uns leider nicht pfuschen konnten. Der Zoll leitete den Verkehr auf einen Parkplatz ab, um die Bösewichter oder Schmuggler aus dem Verkehr zu ziehen. Wir gehörten glücklicherweise nicht dazu.

Der Tunnel

Die letzten Kilometer durch Frankreich bis zum Tunnel verliefen dann wie geplant. Jedoch waren die ganzen Zeitpuffer aufgebraucht, wie wir den Check-In und die Passkontrolle erreichten. Gut 5 Stunden benötigten wir für die rund 390 Kilometer.

Der Rest verlief dann problemlos. Ticket ziehen, in die richtige Spur fahren, bei der Passkontrolle den Helm abziehen und anschließend aufs „Boarding“ warten.

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Die Zugfahrt auf die Insel dauert nur 35 Minuten. Die Motorräder müssen nicht verzurrt werden. Sie parken im großen Waggon, mit eingelegtem ersten Gang vor einer Kantenleiste, so dass sie nicht verrutschen können. Jedenfalls war die Zugfahrt entspannend und nach kurzer Unterhaltung mit weiteren Bikern hatten wir Folkestone erreicht und ordneten uns bereits vor 12 Uhr Ortszeit in den linksseitigen Verkehr ein.

Der Linksverkehr

Viele Deutsche kommen mit dem Linksverkehr nicht sofort klar. Für mich lief es jedoch problemlos. Immer zuerst nach rechts schauen und im Zweifel so links wie möglich einordnen. So hatte ich während des ganzen Aufenthaltes beim Fahren keine Verkehrsprobleme.

Grafschaften Kent und West Sussex

Als Anfahrt von Folkestone nach Stormington, unserem ersten Aufenthalt, wählte ich eine rund 150 km Landstraßenroute – nicht direkt an der Küste entlang. Die Küste stand später auf dem Plan. Auf engen Straßen, mit ihrem dichten Bewuchs rechts und links wirkten sie noch schmäler, musste ich mich erst mal an das Licht- und Schattenspiel gewöhnen. Das getönte Innenvisier des Schuberth Helms benötigte ich nicht. Denn anfangs hatte ich es noch vor meinen Augen, aber dann wurde es zwischen den Bäumen und Büschen tiefschwarz. Für unsere Sicherheit beließ ich es also beim klaren Visier.

Wir fuhren durch die Grafschaft Kent, die sich in dieser Jahreszeit durch Kirsch- und Erdbeerobst hervortut. Überhaupt sahen wir viele Schilder am Straßenrand, die auf Farmen oder auf den Verkauf des leckeren und gesunden Obstes hinwiesen. Also hielten wir an der Taywell Farm (A262, nahe Goudhurst) an und machten auf gemütlichen Holzbänken auf einer Wiese eine Pause, wobei wir den wirklich köstlichen Kaffee schlürften und die frischen Süßkirschen vernaschten.

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Ein Fahrer einer nagelneuen – erst 900 Meilen – Triumph Tiger texte mich auf Englisch zu. Oder ich ihn, je nachdem wie man es sieht. Jedenfalls haben wir uns beide gut verstanden und über unsere Motorräder und das super strahlend sonnige Wetter unterhalten.

Das erste Hotel unserer Reise war das „Roundabout Hotel“ in der Grafschaft West Sussex. Ein typisch britisches Hotel mit großen hängenden Lüstern im Empfangs- und Lobbybereich. Schwere Teppiche, verwinkelte Flure und eine offene Treppenanlage. Es erinnerte an die Agatha Christi bzw. Edgar Wallace Filme. Wir fühlten uns sofort wohl. Der Hotelier ist geborener Mönchengladbacher, spricht aber kein Deutsch. Sein Vater war als englischer Soldat in der Kaserne am Niederrhein. Sein Sohn spricht aber sehr wohl Deutsch, wie der Hotelier uns erzählte. Er ist großer Fan der Musikgruppe Rammstein, die bekanntlich in Deutsch rockt.

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Unser Standard Doppelzimmer befand sich unter dem Dach. Nicht sonderlich groß, aber wir wussten das vorher und wollten das so.

Endlich eine wohlverdiente Dusche und abends dann leckeres Essen im gemütlichen Gastraum. Auch das Bier schmeckte lecker, obwohl es immer wieder einer Gewöhnung bedarf, das quasi schaumlose Getränk zu trinken. Für englische Verhältnisse früh zogen wir uns dann schon um 21 Uhr ins Gemach zurück. In der Eifel wären es ja schon 22 Uhr gewesen.

Nach einer tiefschlafenden Nacht in diesem total ruhig gelegenen Hotel, frühstückten wir das „Full-English-Breakfast“, welches aus Baked Beans, Würstchen, gebackener Tomate, Black Pudding (eine Art Blutwurst), einem Rösti und sonstigem Firlefanz bestand. Wer es mag, denn es war wirklich gut, kann es vorurteilsfrei essen. Freundlich wurde es uns im gemütlichen Frühstücksraum serviert.

Nationalpark und Küste

Für heute stand der „South Downs National Park“ und die Küste auf dem Programm. Dazu fuhren wir westlich über eine sehr schöne kurvige Straße über Petworth bis nach Midhurst. Hier befindet sich ein Info-Center über die Sehenswürdigkeiten der Gegend, ein Museum, viele Shops und die Burg Cowdray mit ihren Gärten.

Auf dem Parkplatz, welcher für die erste Stunde der Nutzung gebührenfrei, bei längerem Aufenthalt gebührenpflichtig ist, begaben wir uns an den Parkautomat und studierten die englischen Anweisungen. Dieses bemerkte ein Endsechziger englischer Porsche Cayenne Fahrer, sprach uns an, berichtete von seinem Leben – auch als Soldat in Deutschland – und half uns das Ticket zu ziehen. Denn auch bei unter einer Stunde Parkzeit benötigst du ein Ticket. Bei der Buchung muss man übrigens immer das Autokennzeichen eingeben. So kann keiner das genutzte Ticket weiternutzen.

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So positiv eingestimmt besichtigten wir kurz den Ort und die Burg uns schwangen uns nach 40 Minuten auf das Bike, um uns vom Navi über kleine und kurvige Straßen an die Küste, nach Bognor Regis führen zu lassen.

Ab hier ging es dann in östlicher Richtung direkt an der Küstenlinie entlang durch die Ortschaften Worthing, Shoreham-by-Sea, Hove, Brighton (am Stadion vorbei, dort findet gerade die Fußball-EM der Frauen statt) über Newhaven bis kurz vor Eastbourne. Für diese Fahrerei benötigten wir inklusive einiger Stopps rund 3 Stunden. Das sonnige Wetter und die Temperaturen von um die 25 Grad sorgten für Sommerstimmung.

Bei Eastbourne hatten wir unser östlichstes Ziel erreicht, die Seven Sisters. Diese sieben weißen Klippen bzw. Kreidefelsen am Ärmelkanal sind wirklich sehenswert. Für Nachfahrer sei gesagt, dass es mit dem Motorrad günstiger ist, sich zur Beachy Head Road in Eastbourne navigieren zu lassen. Das ist dann direkt am Meer, für Motorräder ist der Parkplatz kostenfrei, und ein nettes Café ist dort ebenfalls.

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Also: Nicht vom „Seven Sisters Country Park“ Parkplatz an der A259 beeinflussen lassen. Von dort ist der Fußmarsch zu den Aussichtspunkten – besonders in Motorradkleidung – viel zu weit!

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Die Sozia marschierte dann hoch auf die „suicid cliffs“, wie mir die behinderte ältere Dame währenddessen auf der Bank vor dem Café erzählte. Dort springen Selbstmörder in die Tiefe und es gibt regelmäßige Patrouillen von Polizei und Pfarrern, die die Springer von ihrem Los abhalten wollen. Aber auch unvorsichtige Touristen stürzen manches Mal ungewollt in den Tod, weil sie sich zu nah an den Rand des Abgrundes bewegen. Dieses war nur eine der Geschichten der älteren Dame, die wohl keinen anderen Gesprächspartner hatte und meine Englischkenntnisse auf den Vordermann bringen wollte. Ihr Hausarzt sei Deutscher, ihre Lebensgeschichte über positives Denken und die aktuelle weltpolitische Lage waren ihre Themen.

Eine Stunde später saßen wir wieder auf dem Motorrad. Ich wollte zurück nach Worthing, welches nur in wenigen Kilometern Entfernung unseres Hotels, an der Küste liegt. Die 60 Kilometer bis dorthin nutzten wir dieses Mal die A26 und anschließend die vierspurige A27. Wir benötigten für die Strecke rund eine Stunde. Mittags in Gegenrichtung brauchten wir ja an der Küste entlang mindestens die dreifache Zeit.

In Worthing wurde dann getankt, beim Tesco noch Getränke eingekauft und an einem Fish & Chips Laden leckeres und fettiges Essen zu uns genommen.

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Die Rückfahrt zum Hotel war dann nur noch ein Klacks. Die Dusche im Hotel war bitter nötig, aber ebenfalls nur ein Klacks.

Immer noch gesättigt vom nachmittäglichen Fisch begaben wir uns später in den abendsonnigen Garten, tranken noch das eine oder andere Bier und ließen die Eindrücke vom Tag Revue passieren. Später setzten wir uns in die klischeehaft typischen englischen schweren Sessel in der Bar und tranken den Absacker. Morgen stand die kurze Anreise nach Lingfield auf dem Programm. Dort sollten wir dann auf unsere englischen und deutschen Kollegen für die seit Jahren geplante Tour treffen.

Lingfield und Umgebung

Am Donnerstag, in Englisch Thursday, fuhren wir in Ruhe durch die dichtbewachsenen südenglischen Straßen in Richtung Lingfield. Wir hatten genügend Zeit, denn ab 15 Uhr konnten wir dort im Hotel einchecken. Natürlich waren wir bereits um 12 Uhr vor Ort im Marriott Park Hotel. Dieses befindet sich an einer bei Pferdefreunden bekannten und berühmten Pferderennbahn. Auch Golfer hielten sich im benachbarten Golf Club auf. Insgesamt eine schöne Anlage.

Die Terrasse befand sich unmittelbar an den weitläufigen grünen Pferdewiesen.

Wieder hatten wir Glück, denn wir bekamen trotz der zeitigen Ankunft unser Zimmer. Gepäck nach oben gebracht und dann direkt der Aufbruch zum Hever Castle, einem Schloss aus dem Jahre 1270 mit großzügigem und sehenswertem Park. Von einer Besichtigung nahmen wir Abstand, denn 26 englische Pfund pro Person waren uns dann doch zu viel. Erst recht in der Motorrad Sicherheitskleidung.

Dafür setzten wir uns in den Biergarten des benachbarten Pubs „King Henry VIII“. Schönes Ambiente, strahlende Sonne, freundliche Bedienung – was will man mehr.
Mittlerweile läutete die Glocke zwei Schläge „pm“, was der erfahrene England-Tourist als nachmittags deutet. Übrigens auch für unerfahrene England-Touristen: zwei Schläge „am“ sind inmitten der Nacht. Dann ist es draußen noch dunkel. Also alles sauber bei der Zeitendeutung….

Zurück am Hotel waren unsere englischen Kollegen gerade dabei, einen Teil des Parkplatzes ausschließlich zur Nutzung für die Teilnehmer der Tour, abzusperren. Zusätzlich hatten sie noch einen Tisch mit Reinigungsmitteln. Öl, WD40 und allerlei Dingen aufgebaut, die der geneigte Motorradfahrer gebrauchen kann. Hut ab für diese Fürsorge.

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Nach und nach trafen alle Teilnehmer ein, bezogen die Zimmer, tranken Alkohol und machten dumme Sprüche. Nach dem Abendessen nochmal bei romantischem Sonnenuntergang auf die wunderschöne Terrasse und danach ins Bett! Morgen steht die erste geführte Tour auf dem Plan. Déjà-vu, es soll auf eine malerische Strecke durch Kent (The Garden of England) und Sussex gehen.

Kent und Sussex (Wiederholung)

Heute starteten wir von Lingfield aus in südöstliche Richtung über kleine und kleinste Wege und Straßen. Wir besuchten u.a. den malerischen Ort Rye. Weiter ging es westlich über diverse kurvige Sträßchen bis an die A259 zum Biker Treff „The Custom Café“ in der Nähe von Bexhill-on-Sea.

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Zwei Ladys servierten köstliches Essen und Getränke aller Art. Im Garten saß man an individuellen Sitzgruppen und Tischen. Das sollte man erlebt haben. Ein alter amerikanischer Pickup mit Sitzgruppe, eine Sitzgruppe in einer Laube mit englischer Ledercouch, in Treppenstufen eingearbeitete Kronkorken und vieles mehr. Wir genossen den Aufenthalt sehr.

Aber eine Motorradtour heißt ja so, weil man Motorrad fährt. Also saßen wir auf und ritten in westlicher Richtung weiter. Am Hafen von Eastbourne und über die Promenade entlang des Meeres passierten wir den 300 Meter langen und 1870 erbauten Pier. 1976 war ich schon mal hier, da sah der Pier auch nicht anders aus. Der Ort selber jedoch hat sich toll zu einem imposanten Badeort gemausert.

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Ab Eastbourne ging es am Seven Sisters Country Park – da waren wir ja schon – rechts auf eine klitzekleine Straße in Richtung Norden. Später erreichten wir unser Hotel an der Pferderennbahn, sattelten unsere Rösser ab und genossen den Abend bei diversen Kaltgetränken in einem indischen Restaurant. Über die undurchsichtige Abrechnung des Servicepersonals decke ich aber den Mantel des Schweigens! Das Essen war jedenfalls gut.

Von Lingfield ins De Vere Cotswold Water Park Hotel


Samstag fuhren wir nach ausgiebigem englischem Frühstück zuerst in südwestlich Richtung. Über Midhurst – ja, da waren wir ebenfalls schon – und Petersfield bewegte sich der ganze Trupp auf der kurvenreichen A272 weiter bis zur Kreuzung mit der Straße A32. Dort befindet sich der weitbekannte Bikertreff „Loomies Moto Café“. Es war ziemlich gut gefüllt. Laufend kamen und fuhren Motorräder an oder weg.

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Nach ausgiebiger Pause brachen wir weiter in Richtung Westen auf. Über Winchester bis nach Stockbridge. Erneut ein malerischer Ort in dem wir die Mittagspause einlegten. Schöne Pausenstationen hatten die Kollegen für uns ausgesucht.

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Nach dem Essen ging es bis nach Salisbury. Dort jedoch erreichten wir den Ort nicht, sondern bogen unmittelbar vor der Ortschaft in nördliche Richtung ab. Entlang des Flusses Boume erreichten wir Marlborough und dann ging es an Swindon vorbei bis zum Cotswold Water Park Hotel im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet.

Wieder hatten unsere englischen Kollegen einen abgetrennten Parkplatz für uns eingerichtet. Unser Gepäck hatten sie vom letzten Hotel im Begleitfahrzeug mitgenommen und auf unser Zimmer gebracht. Dieser Service wurde noch getoppt. Ein mehrsitziges Golfcar holte uns am Parkplatz ab und fuhr uns auf dem weitläufigen Gelände bis zur Hotelrezeption.

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Duschen, Anlegerbier, Sonne genießen, Abendessen im nahgelegenen Restaurant „The Crown at Ampney Brook“. Hier habe ich die besten Fish and Chips meines bisherigen Lebens gegessen. Und das waren schon viele….

Auf dem Rückweg musste das Taxi anhalten, weil wir einer auf der nächtlichen Straße sitzenden jungen Eule – oder war es ein Uhu, wer weiß – das Leben retten mussten.

Cotswolds und Malvern Hills

Wohin fährt man am Sonntag? In die Kirche? Na ja, wir aber nicht. Nach erneutem ausgiebigem englischem Frühstück ging es per Pedes zu den Motorrädern und anschließend durch wieder mal malerische Orte und Landschaften. Hier oben sind die Straßen nicht ganz so eng bewachsen, wie im Süden – also wie an unseren ersten Tagen. Die Sichten werden weiter und es gibt einige Hügel und Berge.

Bourton on the Water war der erste schöne Ort, den wir durchquerten. Weiter führte der Weg uns durch den Ort Broadway – ja den gibt es wirklich hier – bis zu einem wunderschönen Pausenpunkt. Dem Morris & Brownie Café am bewohnten Broadway Tower. Vom Parkplatz aus gibt es den „Sieben County Blick“. Bei gutem Wetter – und das hatten wir zweifellos – kann man von hier sieben verschiedene Grafschaften sehen.

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Wir genossen unsere Getränke und kleine Naschsachen, die ausgesprochen lecker waren, in der strahlenden Sonne. Plötzlich jedoch wurde es laut auf dem Gelände. Einige Ferrari, Porsche, Lamborghini, Audi R8 und weitere Luxuskarossen in hellgrünen, hellblauen, orangenen und anderen Farben füllten das Gelände. Mehrere Millionen Euro parkten neben unseren gelben, hellgrauen, blau-weißen, roten und schwarz-orangenen Motorrädern. Zeit für uns, aufzubrechen.

Der nächste Höhepunkt folgte unmittelbar nach der Abfahrt. Wir durchquerten die „Cotswold Lavender“ Felder. Wer in der Provence schon Mal die lila blühenden und duftenden Lavendelfelder erleben durfte, fühlte sich genau dorthin versetzt. Klasse und unvermutet.

Über Pershore ging es dann in die Mavern Hills. Am oben liegenden Parkplatz an der A449 bei Sally's Place konnte man sich ein Eis kaufen oder, wie wir, sich am Begleitfahrzeug an Kaltgetränken und englischen Keksen bedienen. Schon wieder toll organisiert von unseren britischen Kollegen.

Wir fuhren den Berg hinunter und anschließend in östlicher Richtung bis in den Geburtsort von Shakespeare. Stratford-upon-Avon. Hier parkten wir auf dem besten Motorradparkplatz, den ich bisher erlebt hatte. Neben einem Parkhaus gelegen, idyllisch in zwei Reihen und Parkmöglichkeiten sicherlich für 100 Motorräder.

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Unsere Klamotten luden wir in das Begleitfahrzeug und dann machte jeder individuell das schöne Städtchen am Flüsschen Avon unsicher. Zwei Stunden hatten wir Zeit und die nutzten wir auch. Natürlich mit dem Foto vom Geburtshaus des „Sein-oder-Nichtsein“ Schriftstellers.

Zufrieden pesten wir die rund 70 Kilometer zurück bis zu unserem Tourhotel. Das Abendessen wurde im dortigen Restaurant eingenommen. Dazu noch die ein oder anderen Erfrischungsgetränke. Es war eine wunderschöne Zeit in England.

Heimreise


Morgens um 5.30 Uhr starteten die ersten Teilnehmer mit einem gepackten Lunchpaket auf die Rückreise. Musste diese Gruppe die Fähre um 12 Uhr pünktlich bekommen. Und um London herum ist oft Stau. Deshalb die frühe Abreise, denn sie wollten ja Fähre fahren und nicht schwimmen.

Wir schliefen, nachdem wir die Rocker bei der Abfahrt hörten, bis gegen 8 Uhr. Duschen, frühstücken, gepackt war schon. Um 9 Uhr verließen wir bei sonnigem Wetter diesen schönen Ort und verabschiedeten uns von den englischen Kollegen und Tourplanern Sharon, John, Nick und Simon, bedankten uns brav und herzten sie nochmals kräftig.

Unser gebuchter Zug sollte um 14.20 Uhr starten. Staufrei erreichten wir den Terminal in Folkestone bereits um 12 Uhr. Beim Selbst-Check-in am Terminal wurde uns kostenfrei eine Abfahrt um 13.36 Uhr angeboten, die wir bestätigten. Wir stellten uns in die zugewiesene Schlange an und bereits um 13 Uhr startete unsere kurze Reise nach Frankreich. Das nenne ich Glück!
14.40 Uhr befanden wir uns schon auf der französischen Autobahn in Richtung Heimat. Die Zugfahrt dauerte nur 35 Minuten, alleine die Zeitumstellung kostete eine Stunde.

Viel gibt es nicht mehr zu berichten. Stau bei Brüssel und Abfahrt von der Autobahn bei Eupen. Oberhalb von Monschau die letzte Pause mit Blick auf die Burg gemacht. Um 19 Uhr hatten wir das Motorrad bereits zu Hause abgestellt und abgesattelt.

Es war eine tolle Tour ohne jeden Regen bei strahlendem Sonnenschein. Wir wissen schon, dass wir die Insel in Kürze nochmals besuchen werden. Ob auf zwei oder vier Rädern? Das steht noch in den Sternen!


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1 x RP08 (2005-2009) + 2 x RP13 (2010-2022) über 15 Jahre lang mehr als 200.000 km

Das Leben ist zu kurz, um das Glück auf später zu verschieben!
...nichts ist unmöglich...

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ThomasAC
 Beitrag#2   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 14:56 
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Lieber Ralf,

wieder mal ein sehr lesenswerter, ausführlicher Reisebericht von Dir. Es macht einfach Spass, so Deiner Reise zu folgen.



herzliche Grüße aus der Vulkaneifel
Thomas
QJ Motor SRT 700, Gamin ZumoXT, Viofo MT1 Dashcam

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Ecki
 Beitrag#3   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 15:32 
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Tolle Tour, toller Reisebericht.
Danke Ralf.



Gruß ECKI

BMW R 1250 GS, The BlackBetty :-))





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walti
 Beitrag#4   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 17:23 
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Beiträge: 571
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Hallo Ralf,

wieder mal ein toller Reisebericht :respekt:



Grüße aus der Eifel
Walter
Historie: XS 400 - FJ 1200 - FJR1300 RP04 - aktuell: FJR1300 RP13, 100.000 Km, Zumo XT

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PeWe
 Beitrag#5   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 17:33 
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Beiträge: 105
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29.03.2024, 13:40
Moin Ralf,

wirklich ein toller Reisebereicht, den du da erstellt hast.
Bei dem Wetter in England, besser geht es nicht – das kenne
ich anders. :rain:

Das einzige Problem ist beim Linksverkehr der
Motorradgruß. Da haben die es aus GB einfacher, weil die einen
rechts Lenker haben.. :bg:

Gruß Peter

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mfiete
 Beitrag#6   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 19:10 
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Beiträge: 63
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19.12.2019, 16:56
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29.03.2024, 13:40
Hallo Ralf,

ein schöner Bericht der Lust macht loszufahren...



Grüße aus Niedersachsen

Michael

______________________________________________________________________________________________________
FJR1300 AE seit 2017; davor GSX 1250 FA und GSX 650 F und zu Beginn 1976 Honda DAX

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fjrmatzi
 Beitrag#7   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 19:19 
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Beiträge: 2589
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08.02.2009, 20:19
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29.03.2024, 13:40
Deine Reiseberichte Ralf sind immer sehr lesenswert.Eine Woche England ohne Regen,besser geht es kaum.



CIAO Matthias

2001-2009 RP04 Silber 137542 KM
ab 2009 RP13a Graphite 211800 KM
SBL,DRS3,Stahlfex,E.Schwarz Schwinge und Umlenkungsumbau,Abgaskrümmer mit Meßanschlüssen,Meissner Kühlerschutz,Nivomat Federbein,Top Block Crashpad,Ladesteckdose,Garmin ZŪMO XT,Nebelscheinwerfer,SW-Motech Alu Rack mit Adapterplatte und Givi V47 Topcase,TFL,ABM Synto Brems-Kupplungshebel,V-Stream Scheibe geändert,weiße Blinker vorne,asphärische Spiegelgläser,Kotflügelverlängerung,Baehr Sitzbank mit Heizung(Winter),Top Sellerie Sitzbank,Doppel USB Steckdose.JMT LIFEPO.

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ManfredA
 Beitrag#8   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 19:48 
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Beiträge: 13344
Registriert:
31.01.2009, 19:06
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29.03.2024, 13:40
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen..... :plapp:

Wenn Formel1 Ralf eine Reise tut, dann erzählt er auch was :yes: und dann gibt es auch einen :super: Bericht hier in unserem Forum :isso:

Hallo Ralf und Jola; :danke: fürs mitnehmen :dabei: :yes:

Man darf aber nicht unerwähnt lassen, das das Erstellen und insbesondere das formatierte Einstellen hier im Forum mit den Bildern und Textpassagen schon " richtig Arbeit" ist ;
deshalb ein extra - :danke: und :respekt:



- FJR1300 RP11 in GalaxyBlue (DPBML), 213020km, Erstbesitzer, Conti Road Attack 3 GT, 30mm Heckhöherlegung, Zumo550, Baehr-Anlage Verso XL, PMR-Funk, Puig-Scheibe, individualiserte+höhere Sitzbänke von Topsellerie + div. Anbauten;

- AfricaTwin Adventure Sports SD09 in Tricolor; 12600km, Zweitbesitzer,
Conti CTA3 (V), Zumo550 mit BT, Koffer+TC, DCT und EERA + div. Anbauten.
Beides VK - versichert bei unserer :link: FJR-Tourer Club-Versicherung.

viele Grüße von der Mosel, Manfred

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herculessport
 Beitrag#9   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 13.07.2022, 19:57 
Stammi-Moderator
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Beiträge: 487
Registriert:
04.02.2016, 20:04
Ortszeit:
29.03.2024, 13:40
Lieber Ralf,

vielen Dank für den schönen Reisebericht. :yes:
Freue mich schon auf den nächsten Stammtisch
wo du sicher, wie ich dich kenne, bei :waz: noch die ein oder andere
Episode erzählen wirst :-))

Gruss aus der Vulkaneifel

Matthias



Die Eifel, nirgendwo ist es schöner

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KaiKai
 Beitrag#10   Betreff: Re: England ist immer eine Reise wert!
Verfasst: 14.07.2022, 08:43 
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Beiträge: 438
Registriert:
26.05.2009, 20:31
Ortszeit:
29.03.2024, 13:40
Hallo Ralf, das ist ein schöner Tourenbericht.
Auch schöne Bilder sind das geworden, überall nur Sonnenschein und kein Regen. Perfekt!!

Das ist ja kaum zu glauben. Also allzeit gute Fahrt, Du Engländer! :bätsch:



Grüße aus Bad Oldesloe, Kai

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England ist immer eine Reise wert!


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