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Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabotage
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Autor:  MacGyver [ 12.08.2022, 21:49 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Zitat: TF1953
Zitat: ManfredA
... die Drehmomente sind aber die gleichen wie bei der RP13 ...

Meine Rep.-Anleitung sagt aber 91 Nm für die vordere Steckachse der RP13 (mit Schraube M18 auf der Gegenseite!). :prof:

Genau, auch bei der RP28. Da gehört ne Mutter drauf. Ich weiß allerdings nicht, welches Modell Boilderplate fährt.

Autor:  Boilerplate [ 12.08.2022, 22:16 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Hallo Manfred,

vielen Dank an Dich (stellvertretend auch für alle Reaktionen).

Seit dem Wechsel der Stoßdämpfer waren es ca. 1400 km. Wären 1500 geworden, wenn nicht dieses Ereignis kurz vor dem Schönefelder Kreuz...
...verteilt auf vier Langstrecken (2x Berlin nach Prag und zurück...)

Habe natürlich nicht vor dem Start den Zustand der Achse und der Befestigung geprüft. Welcher normale Nutzer macht das auch...??? Deswegen ja auch der Post in diesem Forum, damit anderen nicht das gleiche mit womöglichen fatalen Folgen passiert...

An Sabotage glaube ich nicht. Occams Razor - nimm das einfache und naheliegende: hier die Arbeit am vorderen Fahrwerk Im Juli.

Werkstatt war betroffen und will reparieren. Jedenfalls so die Äußerungen in der letzten Woche.

Übrigens - habe erst auf dem Standstreifen dann versucht, mit der Vorderbremse vorsichtig zu bremsen. Hatte schon eine böse Ahnung, dass etwas wirklich kritisches passiert ist. Fahrzeug fuhr sich sofort schwammig...Bremse hatte keinerlei Wirkung mehr. Siehe Foto - Leitungen waren abgerissen - vermutlich durch die Kraft beim Rutschen der Achse aus dem linken Holm und weil das Rad natürlich nicht mehr in der Spur war...
...waren haarige Sekunden.

Habe irgendwie die Laune auf das Motorradfahren verloren...
...man kann sich auf alles einrichten, aber auf das hier eben nicht...

Gruss,
Jens

Autor:  kölsche Jung [ 12.08.2022, 23:24 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Hallo Jens,

dass das richtig böse hätte enden können, weißt du und jeder hier.
Nach deiner Beschreibung hat deine Maschine ja durch die abgerissenen Leitungen Folgeschäden.
Evtl. mal überlegen, die Maschine einem Gutachter vorzustellen.
Dann den Schaden feststellen lassen und in eine andere Werkstatt.
Alte Werkststatt informieren, dass da was auf sie zu kommt und ob sie an einer gütlichen Einigung interessiert sind.
Diese Leute würde ich nicht mehr an mein Motorrad lassen.

Zum Thema Sabotage:
Meine FJR steht immer in der Garage und bei Pausen meist in Sichtweite.
Ausser im Urlaub. Da natürlich auch mal auf dem Hotelparkplatz.
Kannst also vermutlich selber nachvollziehen, ob überhaupt die Möglichkeit zur Sabotage vorhanden war.

Gruß Hans

Autor:  FJRHarry [ 13.08.2022, 00:32 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Zitat: Boilerplate
Habe natürlich nicht vor dem Start den Zustand der Achse und der Befestigung geprüft. Welcher normale Nutzer macht das auch...???
Vielleicht bin ich dann eben kein normaler Nutzer ;-)

Es gibt (außer mir :bg: ) nur einen Mechaniker, dem ich in diesem Hinsicht blind vertraue. Bei all den anderen die an meinem Motorrad herumgebastelt haben, prüfe ich derartige Dinge gleich wenn ich nach Hause komme. Und das ist eigentlich ganz vernünftig, denn ich habe zB. auch mal erlebt, dass die Feststellschrauben von dem Mechaniker vergessen wurden, der Hyperpro-Federn in die Federbeine meiner damaligen RP13 montiert hatte :piep:

Und ich persönlich freue mich immer, wenn die zweijährige Garantiezeit abgelaufen ist und der Motor nicht mehr zur Wartung zum Händler muss, denn dort weiß man nie, wer an seinem Motor arbeitet und ich habe auch gesehen, wie sie manchmal Dinge tun, die ich also selbst nie so machen würde... :oh:

Autor:  ManfredA [ 13.08.2022, 11:33 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Hallo Jens;
zunächst mal :danke: für die Rückmeldungen . :yes:

Das mit den Bremsleitungen kann ich anhand deines Bilds nicht so ganz nachvollziehen;
so stramm sitzen die ja auch nicht das sie gleich abreißen bei 1 cm Versatz.... .


Zum Thema "Normaler Nutzer".
Da sind wir FJR-Begeisterte und technisch Interessierte und Putzteufel wohl etwas aufmerksamer.... :holy: :flööt: .
Für Gewisse Dinge hat man eben mit der Zeit einen Blick, ob das nun undichte Gabel, Ölverlust am Kardan, oder fehlende Schrauben oder Muttern sind... oder eben herausstehende Achsen.... .
Da schweift der Blick bei jeder Fahrt und bei jedem Tankstopp schon automatisch drüber. :isso:
Und wenn man selbst schraubt achtet man auch peinlich genau und systematisch darauf das alle Schrauben fest sind. Das heist nicht das auch da nicht mal was verloren gehen kann; aber ist eben sehr sehr selten... und wenn merkt man es eben rechtzeitig. 8-) , oder wird von aufmerksamen :musk: im Rahmen einer Tour oder eines Treffens darauf hingewiesen :yes:

Ich hoffe du kannst dich mit deiner Werkstatt vernünftig einigen...
Da sind ja einige Bauteile zu prüfen und sicherlich auch zu erneuern.

Ein blödes Gefühl bleibt aber dennoch... :skepsis:

Autor:  ManfredA [ 13.08.2022, 12:04 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Da es im Laufe des Threads etwas Verwirrung über die Drehmomente gab will ich das hier im technischen Board nochmals sauber aufarbeiten:

Man muß hier zunächst unterscheiden zwischen den Baureihen RP04-RP11 und RP13-RP28 ( das war auch ursächlich für die Irritationen)

Ich hatte meine Drehmomentangaben von meinem Handbuch meiner RP11 und :link: Dort von unserer Webseite,
Die stammen noch von den erstgenannten Baureihen , werden aber die nächsten Tage aktualisiert. 8-)

Bei den Baureihen RP04-RP11 gibt es eine verschraubte Achse M18, die durch den rechten unteren Gabelholm gesteckt und in einer Gewindehülse im Linken Gabelholm verschraubt wird;
angezogen mit 78Nm;
Keinesfalls mehr, weil sonst die Gewindehülse aus dem Holm ausreißen kann und dann ist der Holm Schrott!
Zur zusätzlichen Sicherung wird dann im rechten Gabelholm unten die eine Achssklemmung mit 23Nm angezogen.
Bilder anbei
Dateianhang:
RP11,linker Gabelholm von seitlich.jpg

Dateianhang:
RP11,linker Gabelholm von vorne.jpg

Dateianhang:
RP11,Rechter Gabelholm von seitlich.jpg

Dateianhang:
RP11,Rechter Gabelholm von vorne.jpg



Ab RP13 gibt es eine Steckachse M18, die durch den rechten und linken Gabelholm gesteckt wird und links mit einer Bundschraube M18 gesichert wird;
angezogen mit 91Nm.
Anschließend wird die Achse durch insgesamt 4 Achsklemmungen gesichert; angezogen mit 23Nm;
Bilder von walti anbei; :danke:
Dateianhang:
RP13,linker Gabelhom von seitlich.jpg

Dateianhang:
RP13,rechter Gabelhom von seitlich.jpg

Dateianhang:
RP13,beide Gabelholme von vorne.jpg


WieFJRHarry schon schrieb, empfieht es sich alle Schrauben final nochmals nachzuziehen.... Wie beim Radwechsel am Auto.

Wer mag kann mir noch Bilder einer Upside-Down-Gabel der Neuen Modelle zusenden oder sebst welche hier im Thread als neuen Beitrag einstellen :pro:

Ergänzungen oder Korrekturen auch gerne per PN, kann ich dann einarbeiten 8-)

Offtopic:
:lol: Die Schleichwerbung bei den Reifen war nicht beabsichtigt :shame:

Autor:  FJRHarry [ 13.08.2022, 13:33 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Dateianhang:
Gabelholm links RP23+28 AE-AS.JPG


Dateianhang:
Federbein rechts RP23+28 AE-AS.JPG

Autor:  Ecki [ 13.08.2022, 13:37 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Da kann ich nur sagen, der Mechaniker hat es vergessen die Vorderachse nebst Klemmschrauben anzuziehen.

Darf so nicht passieren.

Autor:  TF1953 [ 14.08.2022, 21:30 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Der Meinung von Ecki kann ich mich nur anschließen. Da wurde nichts (inkl. Bremsleitungsschelle) final angezogen.
Vibrationen am Motorrad (auch bei der FJR) sind nicht zu unterschätzen…

Autor:  fermoyracer [ 20.08.2022, 11:22 ]
Betreff:  Re: Achsklemmschrauben locker, gefährl. Schlamperei o. Sabot

Seitdem ich die lose Achse hier gesehen habe, bin ich noch vorsichtiger und werfe jetzt öfters einen Blick auf Achsen und auch Klemmschrauben. Ich werde sie sogar hin und wieder mal mit dem Drehmomentschlüssel kontrollieren, auch wenn ich alles selber mache und es auch selbst schuld wäre, wenn sich etwas löst.

Komisch/Unverständlich:
...finde ich, dass Yamaha die Achsmutter vorne auf der linken Seite hat. Auf einer gerade gefahrenen Alpentour waren wir mir allen vier japanischen Fabrikaten unterwegs. Bei Honda, Kawasaki und auch der Suzuki sitzen die Achsmuttern, anders als bei auch meiner FJR (RP23 A), vorne auf der rechten Seite.

Bei der ersten FJR-Serie ohne Achsmutter verstehe ich, dass die Achse von rechts rein gesteckt wird. Theoretisch sollte sich die Achse in dem Fall, dass sie sich mal lösen sollte, dann in Fahrtrichtung mitdrehen. Damit kann sie sich (eigentlich) auch niemals raus drehen und so ein Bild zeigen, wie hier gesehen.

Wenn Yamaha bei der neueren Variante die gleiche Idee verfolgt hat, also dass sich in dem Falles des lösens einer Achse, diese dann mit dem Rad mitdreht und damit auch die Mutter auf der linken Fahrzeugseite nicht "raus fallen" kann, scheint dies hier in dem Fall ja nicht funktioniert zu haben. Es sei denn, dass die Achsmutter von vorneherein gar nicht erst montiert war.

Ich glaube also, dass Yamaha hier ggf. einen Konstruktionsfehler hat. In der Praxis mit zwei Klemmschrauben auf jeder Seite und bei korrekt angezogener Achse und Mutter sollte dies niemals auffallen. Ändern kann man es jetzt eh nicht mehr... Aber wenn die drei anderen Japaner die Achse und Mutter vorne anders herum montiert haben, glaube ich daran, dass diese drei es mit Absicht getan haben.

Ich werde jetzt (aus technischem Interesse) bei neueren Motorrädern, vor allem auch Yamahas, darauf achten, wie dies dort gelöst wurde.


Fazit:
Danke für das Posting. Es hat mich nochmals motiviert, in dem Bereich sehr sauber zu arbeiten und auch öfters mal zu kontrollieren.




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