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Centauro46
 Beitrag#1   Betreff: Medien und Motorradtouren
Verfasst: 12.03.2021, 19:49 
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Hallo,

zum Thema Medien/Motorrad sind mir in letzter Zeit zwei Dinge aufgefallen:

Je länger die Pandemie mit ihren leidigen Reisebehinderungen dauert, desto häufiger bringen die Medien – gerade auch Motorradzeitschriften – sehnsuchtsvolle Tourenreportagen zu fernen, teils exotischen Zielen. Schön anzuschauen das Ganze; viele würden das sicher auch gerne nachmachen. Aber ist das alles nicht ein bißchen weltfremd, solange sich international die Lage nicht stabilisiert hat (Stichwort: 3. Welle) und derzeit kaum jemand auf die realistische Idee kommt, detaillierte Fernreisepläne zu schmieden? Klar, Reisebranche und Reisemedien liegen derzeit darnieder und suchen mit solchen Berichten Aufmerksamkeit. Aber sollten sich die Redaktionen bei ihrer Themenauswahl nicht lieber auf das Machbare beschränken?

Zweites Stereotyp: Reportagen über Menschen, die monatelang (alleine) auf Motorradfernreise gehen. Teilweise ohne ausreichende Motorraderfahrung, dafür aber mit höchst eigenwilliger Motivation und unbestimmter Finanzierung. Als FJR-Fahrer können wir zum Thema Motorradreisen durchaus einiges sagen. Was die Frage aufwirft: Wird in solchen Berichten dem unbedarften Medienkonsumenten nicht etwas Unrealistisches vorgespielt? Mit Sponsoren, Helfern und Filmteam in Hintergrund, was das Urerlebnis einer Individualtour verzerrt?

Das sind zwei Dinge, die mir gerade so durch den Kopf gehen. Was meint ihr dazu?

Viele Grüße
Christian



https://motorrad-reisejournal.de

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Stephan
 Beitrag#2   Betreff: Re: Medien und Motorradtouren
Verfasst: 13.03.2021, 14:35 
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Beiträge: 218
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28.03.2024, 20:24
Hallo Christian,

ich schreibe jetzt mal ganz frei meine Gedanken.

Mit diesen Reiseberichten ist es letztlich wie mit klassischen Musikaufnahmen (Bach, Beethoven etc.).

Zunächst vorweg, das ich leidenschaftlich gerne und auch nicht ganz schlecht Klavier spiele, wobei JSB mein Lieblingskomponist ist.

Jährlich entstehen neue Einspielungen, so etwa im letzten Jahr (250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven) viele Einspielungen aller 32 Klaviersonaten etc. Ähnliches findet sich in Jubiläumsjahren anderer Komponisten.
Kurz und gut: es gibt zu jedem Stück (je bekannter, desto mehr) zahlreiche Einspielungen, die immer mehr werden. Natürlich gibt es die sogenannten "Referenzaufnahmen", also etwa Glenn Goulds Goldberg-Variationen.
ABER: keine Einspielung wird etwas völlig Neues bringen, sondern nur in mehr oder weniger großen Nuancen anders sein als die bisherigen Einspielungen.
Letztlich lebt jeder Künstler von Verkäufen und Auftritten und hofft, dass seine Aufnahmen gekauft werden. Hier hängt natürlich viel vom Marketing ab, wie populär, gefragt und damit erfolgreich ein Künstler ist; sicher auch, ob sich der Kunde irgendwie persönlich zu ihm hingezogen fühlt, sich mit ihm identifiziert.

Nun zu den Reisen: keiner dieser Reiseberichte, egal ob Deutschland, Europa oder weltweit, bringt irgendetwas, was nicht schon x-mal publiziert worden wäre. Aber die Autoren, also die Fern-Reisenden und die Verlage leben halt vom Verkauf, von der Neugierde, dem Träumen und dem Interesse der Käufer.
Und für manche sind solch exotische Berichte kaufanreizender als selber nachfahrbare Berichte aus dem eigenen Land.

Es ist zum Glück aber so, dass die entsprechenden Zeitschriften (Tourenfahrer, MotorradAbenteuer, Ride und Alpentourer) durchaus unterschiedliche Ziele und Intentionen im Visier haben.
Mich persönlich interessieren übrigens nachfahrbare Berichte viel mehr als die über exotische Länder, wo ich höchstwahrscheinlich nicht hinkommen werde.
Im Übrigen: in Automobilzeitschriften werden sehr häufig Autos getestet (Ferrari, Lambo, Porsche etc.), die sich der Durchschnittskäufer dieser Zeitschriften nicht leisten kann. Aber Träumen ist ja erlaubt und über das Lesen kann er etwas Anteil daran nehmen. Hat ja auch was mit Identifizierung zu tun (gleiches Phänomen wie beim Fußball-Fan).

Nun zu den Reisenden: auch hier verkaufen sich Träume; im Prinzip nichts völlig Anderes als Hollywood-Streifen: theoretisch machbar, praktisch für die Meisten eher schwierig zu praktizieren.

Was den "Unbedarften" betrifft: Dummheit oder Naivität sind ja nicht strafbar...

Viele Grüße

Stephan



FJR1300 AE RP 28, Tech Graphite, EZ 03/2017, Zubehör: hohe Scheibe, Yamaha-Windabweiser Hände und Füße, Handprotektoren von SW Motech, Sturzbügel, Navihalter, Topcase, TyreBoy, TomTom Rider 450
Km-Stand: 76.000

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Centauro46
 Beitrag#3   Betreff: Re: Medien und Motorradtouren
Verfasst: 14.03.2021, 11:55 
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Beiträge: 144
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Hallo Stephan,

deinem Resümee stimme ich voll zu und gehe noch ein Stück darüber hinaus, wenn ich sage: wie in vielen anderen Bereichen leiden auch hier einschlägige Geschäftsmodelle. Realistischerweise werden wir uns bis auf weiteres auf nachfahrbare Tagestouren beschränken müssen.

Was die Musik betrifft, melde ich mich noch per PN, denn das würde hier im Forum wohl zu weit führen.

Viele Grüße

Christian



https://motorrad-reisejournal.de

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ManfredA
 Beitrag#4   Betreff: Re: Medien und Motorradtouren
Verfasst: 14.03.2021, 13:13 
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28.03.2024, 20:24
Hallo Christian; :-)

ich schaue mir im Fernsehen oder in den Printmedien immer gerne solche Reportagen an.

:voila: Auf aktuelle Reportagen und Sendungen im Fernsehen weisen wir :link: in diesem Thread hin :muetze:

Zum einen lernt man was über Land und Leute, zum anderen ist es auch eine Bestätigung das Manche auch die gleichen Probleme haben wie unsereins. :lol:

Auch wenn durch Kamerateams eine gewisse Unterstützung erfolgt und dies das "Risiko" natürlich minimiert;
ab und an bleiben sie dennoch im Matsch stecken, müssen umplanen oder improvisieren oder verfahren sich :oohh: :holy: :lol: .

Zum Thema Pandemie:
Ich bin zuversichtlich das in der zweiten Jahreshälfte oder im Herbst wieder zumindest in Mitteleuropa und Nordeuropa wieder Touren möglich sind. :pro: :dabei: :-B
Ich selbst habe wieder mit Siggi eine 14-tägige Alpentour Richtung Frankreich und Italien für den Spätsommer/Herbst geplant :-B ;
die Hotels sind alle per Bocking.com mit kurzfristiger Stornomöglichkeit!gebucht. 8-)

Übrigens -- Aufpreise bei den Hotels übrigens gegenüber letztem Jahr: ca 20 - 30%.

Da derartige geplante Touren auch eine längere Vorlaufzeit benötigen, halte ich es für legitim sich damit jetzt schon zu beschäftigen. :denk:

Wer spontaner unterwegs ist , der kann sich sicherlich noch Zeit lasssen und die weitere Entwickling abwarten.... aber träumen darf man doch :hechl:

Und je nach gewählter Ziel-Region und Anreiseroute / Art kommt ja auch nur ein begrenztes Zeitfenster für die Tour in Frage!

Man darf auch nicht vergessen das wir doch fast alle hier in der :comm: "auf der Zielgraden" sind und geträumte Reisen nicht beliebig oft aufgeschoben werden wollen und können :flööt: ;
:öhm: wer weiß was nächstes oder übernächstes Jahr sein wird. :denk:

Wir werden alle älter und ob das Geträumte dann in 2 oder 3 Jahren noch Alles so klappt, das weiß nur der liebe Gott... :bitte:
Die "Einschläge" aber kommen immer näher :-( :isso:

Allerdings schließe ich für mich bestimmte Fern-Ziele wie z.Bsp. Asien / Afrika / USA als Motorradtour eher aus.

Und mein Musikgeschmack ist sowieso ein gaaanzanderer :kilroy: :-BB :shame: :flööt: :popcorn:



- FJR1300 RP11 in GalaxyBlue (DPBML), 213020km, Erstbesitzer, Conti Road Attack 3 GT, 30mm Heckhöherlegung, Zumo550, Baehr-Anlage Verso XL, PMR-Funk, Puig-Scheibe, individualiserte+höhere Sitzbänke von Topsellerie + div. Anbauten;

- AfricaTwin Adventure Sports SD09 in Tricolor; 12600km, Zweitbesitzer,
Conti CTA3 (V), Zumo550 mit BT, Koffer+TC, DCT und EERA + div. Anbauten.
Beides VK - versichert bei unserer :link: FJR-Tourer Club-Versicherung.

viele Grüße von der Mosel, Manfred

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Topliner
 Beitrag#5   Betreff: Re: Medien und Motorradtouren
Verfasst: 14.03.2021, 19:41 
Stammi-Moderator
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08.02.2009, 19:10
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28.03.2024, 20:24
Auch ich schaue mir gerne Reise-Reportagen an, gleich ob mit Mopped oder Auto. :yes: :pro:
Am allerliebsten in für mich gut erreichbaren Gegenden, also max. europäisches Ausland. Deutschland bleibt allerdings mein Favorit.
Hier gibt immer noch Neues zu entdecken und mancher schon bereister Ort, darf auch gerne ob seiner Schönheit, 2 - 3 mal besucht werden.
Reiseberichte mit Tipps sind mir willkommen. :-))

Einziger Wermutstropfen, Berichtertatter mit Kamerateam bekommen für ihren Besuch oft Sondergenehmigungen,
für Gelände bzw. Gebäude, an die man als "normaler" Touri nicht herankommt. Da kommt etwas Neid auf ... :flööt:

Häufig dienen mir diese Berichte, neben den eigen Film- und Fotomaterial, zur Überbrückung der kalten Saision als Täumunterlage... :-B

Und natütlich, wie Manfred schon schrieb, die gesundheitlichen Möglichkeiten spielen auch immer eine größere Rolle.
Ich bevorzuge mittlerweile die spontane Reiseplanung, die Übernachtungen werden gerne mit Booking.com gebucht.
So ist für mich max. Flexibilität gewärleistet.



Gruß Wolfgang
FJR1300A, RP13, Silver Storm, Bj. Juni 2006, Tachostand: > 250.000 Km


<In memoriam dilectae Soziae>

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TF1953
 Beitrag#6   Betreff: Re: Medien und Motorradtouren
Verfasst: 22.03.2021, 13:35 
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05.11.2015, 20:32
Ortszeit:
28.03.2024, 20:24
Zitat: ManfredA

Man darf auch nicht vergessen das wir doch fast alle hier in der :comm: "auf der Zielgraden" sind und geträumte Reisen nicht beliebig oft aufgeschoben werden wollen und können :flööt: ;
:öhm: wer weiß was nächstes oder übernächstes Jahr sein wird.

Wie wahr...!



Beste Grüße
Helmut

Puch DS50 / Zündapp KS50 / Yamaha RD 350 / Intruder VS1400 / Bandit 1200 S / FJR RP13
und als Zweitfahrzeug PUCH 250 TF Bj. 1953

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Medien und Motorradtouren


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