FJR-Tourer Deutschland

Hallo ,
die Erinnerung von ManfredA zum Anmelde-Start der Hunsrück-Tour 2015 lies meinen Blick auf die Touren-Ankündigungen für das Jahr 2015 fallen.
Hierbei ist mir erneut aufgefallen, dass das Touren-Angebot für das Jahr 2015 doch sehr spärlich ausfällt.
Macht man die Ankündigungen der Jahre 2013 und 2014 einmal auf, kann man ein stets sinkendes Touren-Angebot feststellen.
Als Touren-Organisator würde mich hier einmal interessieren:
Gibt es einen Grund für die scheinbare Abnahme des Touren-Angebotes?
Liegt es daran, dass es einfacher ist mitzufahren anstatt selbst etwas zu planen?

Wäre schön, wenn ich hierzu einmal die Meinung von Euch erfahren könnte.
Gruß
Burkhard

Lieber Burkhard,

du sprichst etwas an, was immer ein Thema sein sollte wenn Veranstaltungen angeboten werden - heute nennt man dies "Evaluation".
Was ist gut, hat sich bewährt, welche Stellschrauben müssen gedreht werden, wird es an der Zeit Veränderungen vorzunehmen, sollte man etwas Neues wagen uvm. sind Überlegungen die den Stillstand verhindern.
Dabei ist eines aber nicht außer Acht zu lassen: jede/r, der/die sich hier in irgendeiner Form einbringt, tut dies ehrenamtlich, rein nur aus großer Freude an der Sache und weil die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten ihn/sie erfüllt.
Das Honorar dabei ist die Anerkennung der Teilnehmenden, geäußerte - konstruktive - Kritik ein wünschenswertes Feedback.

Und trotzdem ist dieses Engagement natürlich auch eine Belastung (auch finanziell), der Zeitaufwand gerade für eine Mehrtagestour und einen großen Teilnehmerkreis erheblich! Es ist einerseits zwar schön, wenn Organisatoren immer mit dem gleichen Team planen können, damit einhergehende "Abnutzungserscheinungen" sind aber auch nicht verwunderlich. Und ist es nicht so, dass bei den meisten Touren der letzten Jahre die immer gleichen Leute (überwiegend) die Dinge organisiert haben? Wo sind die "Neuen"? Haben wir selbst vielleicht als "Planer", aber auch als "Teilnehmer", unsere Ansprüche an die Events so (zu) hoch geschraubt das es immer schwerer wird diesen zu genügen?

Aber auch die Teilnehmerzahlen gehen nach meiner Beobachtung zurück. Haben wir vor zwei, drei Jahren noch lange Wartelisten führen müssen, bleiben mittlerweile sogar bei Touren Plätze frei. Angebot zu unattraktiv? Zu teuer? Zuviele Angebote? Wer sich die Teilnehmerlisten einmal genauer ansieht wird feststellen, dass es mehr "alte Wiederholungstäter" als neue Mitglieder bei den FJR-Tourern sind die bei uns mitfahren. Eine Antwort warum dies so ist, habe ich auch nicht.
Nachdem im letzten Jahr Michael Napientek mit dem "Kurvenrausch im Ahrtal" wieder eine Tagestour angeboten hat,strömten die "Massen" (echt!) dorthin und waren voll des Lobes.
Nachfolgende Tagestourangebote in diesem Jahr waren da schon deutlich weniger gut nachgefragt - bis hin zu unseren "Wisperstimmen im Flaschenhals", die wir zu viert (!) fuhren. Eigentlich sollte jede/e etwas für sich in dem bisherigen reichhaltigen Angebot herausfiltern können. Oder sollten wir - rein "marktwirtschaftlich" gesehen - das Angebot reduzieren, um die Nachfrage wieder zu erhöhen?
Eine aber auch aus meiner Sicht notwendig zu führende Diskussion. Das geschieht ja auch nicht zum ersten Mal, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt:
viewtopic.php?f=25&t=1520

Bin jedenfalls auch gespannt auf die Reaktionen

Hallo ,

damit wir wissen, worüber wir sprechen, das Tourenangebot:

2009: 18 Events
2008: 23 Events
2007: 26 Events
2006: 19 Events
2005: 33 Events
2004: 22 Events

Ich habe jetzt Mal in dem Jahr meiner ersten FJR angefangen zu zählen, auch wenn ich erst 2006 das erste Mal an einer Tour teilgenommen bzw. eine Tour ausgerichtet habe.

Über einen Rückgang kann man nur unken. Aber wer sich die Zulassungszahlen für neue FJRs ansieht, wird diesen Trend nachvollziehen können. Ich denke, welches Klientel sich heute eine FJR im Dritt- bis Viertbesitz erwirbt, merkt man ja auch hier im Forum. Da ist oft nur wenig Liebe zum Fahrzeug, sondern nur ein weiterer Bock, der für zwei oder drei Jahre runter geritten wird. Wenn ich schon die Basteleien sehe, die manche hier nach dem Motto "hauptsache billig" hier vorstellen, da raufe ich mir die Haare. Die wirst Du in den seltensten Fällen auf den bekannten Events mit den den meist erstklassigen Hotels zu den entsprechenden Preisen finden. Und die Tourer von damals wirst Du in den seltensten Fällen auf low-budget Events in low-budget Unterkünften finden. Zumal viele der alten Garde auch zu Fremdfabrikaten abgewandert sind und dann irgendwann automatisch das Interesse schwindet auf ein Marken-/Modelltreffen zu fahren.

Ich persönlich als ehemaliger Organisator habe meine eigene Krankheitsphase dazu benutzt mich von den Treffen, die ich gerne organisiert habe (!), zu trennen. Ein bedeutender Grund war dabei eine sinkende Moral unter den Gästen. Besonders was Anmelde-, Zahlungs- und Stonierungsverhalten angeht. Zudem, das gebe ich offen zu, habe ich meine Identifizierung zu der Dachorganisation verloren und keine Lust unter diesem Namen zu diesen Regeln weiter Touren anzubieten. Das ist mein rein persönliches Ding als Ex-Organisator. Andere dürfen das gerne anders sehen.

Hallo Troy,
danke für Deine ausführliche Meinung
Aber wieso kann man über einen Rückgang nur unken?
Die Zahlen belegen doch eindeutig, dass es einen Rückgang gibt. Insbesondere ist das doch offensichtlich, wenn man den von Dir ergänzten Zeitraum betrachtet.
Da die Zahlen von Detlef nach meinem Verständnis nicht zu addieren sind, sondern in der Spalte "Touren+Treffen" halt nur noch die Deutschland-Treffen ausweisen ist der Rückgang doch sehr deutlich.

Deine Argumentation bezüglich der Neuzugänge mag teilweise stimmen. Aber wie so immer: Ausnahmen bestätigen die Regel. Und so hoffe ich doch, dass der eine oder die andere sich auch noch aufrappeln und für 2015 eine Tour auf den Markt schmeißen.
Sicher, es ist etwas Arbeit - aber das nette Schulter klopfen, welches meistens nach den Events kommt ist doch auch was wert....
Sollte doch eigentlich nicht so schwer sein, dass sich noch ein paar Neu-Organisatoren finden bei der aktuellen Mitgliederzahl: Mitglieder am 24.09.2014 - 2115!!!!!

Gruß
Burkhard

Ich meinte: über die Gründe für einen Rückgang kann man nur unken.

Und für 2015 besteht ja noch Hoffnung. Herbst und Winter sind noch lang.

Gehört zwar nicht hier hin
2115 Mitglieder - nah ja!
Karteileichen jede Menge
Gründe gibt es derer viele.
Bedarf auch keiner Diskussion!
Eine überschaubare Zahl meldet sich hier oder/und kommt zu der Einen oder Anderen Veranstaltung
Das war aber immer so und wird auch so bleiben.

Dürfte zum Thema passen.
10 Veranstaltungen für das zu Ende gehende Jahr ist doch ok.
Und das bisher "nur" 5 für das kommende Jahr angeboten werden, ist doch kein Beinbruch.
Spricht vielleicht auch für eine Übersättigung.

Ich bin mit gerade mal einem Jahr Anwesenheit auch noch ein Neuling - aber ich meine, man sollte das hier nicht Tod reden. Als ich mich im September 2013 hier angemeldet habe, waren auch noch nicht viel mehr Touren im Angebot, das kam dann im Herbst/Winter noch einiges hinzu.

Wir durften gerade erst letzte Woche 2 Neue auf dem Hamburg-Stammi begrüßen - beide waren auch an gemeinsamen Ausfahrten interessiert - da es so ein Angebot an Touren wie hier, kaum woanders gibt (ich selbst war vorher im XJ Forum) - waren die durchaus des Angebotes positiv überrascht.

Statt über Gründe zu sinnieren, weshalb "früher alles besser war" - sollte man eventuell an dieser positiven Stimmung weiterarbeiten - ich könnte mir vorstellen, dass es motiviert.

@Lüpimann:
Tod reden will hier keiner etwas.
Evtl. wird mein Beitrag ja als Motivation gesehen....wäre schön.
Auch als "Neuling" (wie lang ist man eigentlich Neuling??) kann man eine Tour planen und anbieten. Ich kann mir gut vorstellen, dass dadurch auch mal neue Touren und Strecken angeboten werden könnten.
Wie es geht, steht hier: Tourenplanung!
Zur Erleichterung habe ich den Text mal kopiert (Die Erlaubnis von DetlefT annehmend - wenn nicht lösch das bitte!!!)
Gruß
Burkhard

Zitat Homepage:
Tourplanung
Idee und Bereitschaft

Grundlage jeder Tourplanung ist die Idee. Der Wunsch, anderen FJR-Tourern seine bevorzugten Strecken und Kurvenparadiese zu zeigen. Die Freude an einem Treffen mit Gleichgesinnten.

An den Anfang haben die Götter allerdings den Schweiß gesetzt. Ohne ein gewisses Maß an sorgfältiger Vorbereitung geht es nicht! Schließlich möchte wohl niemand nach der Tour aus einer dunklen Ecke flüstern hören: »Ein verlorener Tag!«

Grundlage aller weiteren Planung sind Festlegung der max. Teilnehmerzahl und der Größenordnung des Events. Es ist sicher einsichtig, dass für eine Tagestour mit einer Handvoll Mitfahrer nur wenig und lockere Organisation nötig ist. Ein cooler Veranstalter kann hier sogar den gesamten Tag improvisieren und es wird kaum auffallen, wenn nicht mehrere unglückliche Umstände zusammentreffen.

Veranstaltungen á la »FJR-Tourer Deutschland-Treffen«, »Dolomitentour«, »Kiepenkerl Pättkes Tour« oder »Ardennenour« mit vielen Teilnehmern, damit vielen Tourgruppen, und vielfältiges Tourangebot fordern dagegen Einsatz und Durchhaltevermögen über einen längeren Zeitraum. Wie so oft, ist aber auch hier weniger mehr. So grandios die großen Touren auch sind, so familiär geht es doch auf den kleinen, überschaubaren Touren mit max. 2 Gruppen zu. Und sicher ist die Ausrichtung einer solchen Tour für den Anfang die sinnvollste Entscheidung.

Gruppenstärke und Tourguides

Auch wenn in Ausnahmefällen mit Gruppen weit jenseits der 10 Motorräder schnelle Touren gefahren werden können, ist in der Regel eine Begenzung der Gruppenstärke auf 10, besser 8 Motorräder einschließlich des Tourguides strikt zu empfehlen. Eine der Gruppen kann und wird man selbst führen, für jede weitere Gruppe braucht man die Hilfe eines zusätzlichen Tourguides. Idealerweise besitzen alle Tourguides ein GPS-Gerät, so dass man die Tourdaten auf diese Weise bequem verteilen kann. Wenn sich die Tourguides zutrauen, die Tour "blind" nach Navi zu fahren, kann sogar notfalls auf eine Vortour der Tourguides verzichtet werden. Allerdings ist die Vortour manchmal schöner als die Haupttour …

Ohne Navi ist eine Vortour unerlässlich. Sind es viele Tourguides, gilt es diese an einem Tag unter einen Hut zu bekommen, sonst muss man schon 2 oder mehr Vortouren durchführen.

Pausen

Pausen sind wichtig. Pausen dienen der Wiedererlangung der Konzentration, der Auffüllung des Flüssigkeitshaushaltes und – ganz wichtig – der Kommunikation. Alle Tourteilnehmer sind dankbar, wenn die Pause nicht ausgerechnet auf einem Parkplatz an einer vielbefahrenen Bundesstraße, sondern an einem landschaftlich schön gelegenen Plätzchen stattfindet. Zumindest mittags und nachmittags sollte man sich Restaurants vorgemerkt haben, in denen man mit der Gruppe einkehren kann. Je nach Größe der Veranstaltung, empfiehlt es sich, vorher ausreichend Plätze zu reservieren.

Fahren in der Gruppe

Fahren im Verband, versetzt, der langsamste als Zweiter der Gruppe – diesen Tipp hört man immer wieder für »richtiges« Fahren in der Gruppe. Diese Art des Motorradfahrens hat sicher ihre Berechtigung für große Gruppen, die darüber hinaus womöglich noch einen cruisenden Fahrstil pflegen.
Für Ausfahrten mit FJR-Treibern hat sich bewährt, die schnellen Fahrer vorne und die langsamen Fahrer hinten einzuordnen. So können es die schnellen fliegen lassen und die langsamen fahren nach ihrem Können oder Wollen hinterher. Und sobald die Strecke abzweigt oder der weitere Verlauf unklar sein könnte, halten die vorderen Fahrer und warten ohne jeden Kommentar auf den Rest der Gruppe, um dann wieder vorzufahren.
Natürlich bietet es sich an, bei mehreren Gruppen diese in »sportlich«, »tourensportlich« und »touristisch« einzuteilen.
Jeder Fahrer sollte so einsichtig sein, nicht in schnellen Gruppen mitfahren zu wollen, wenn sein Können nicht dafür ausreicht. Der Wechsel in eine langsamere Gruppe ist nicht ehrenrührig! Wenn aus Selbstüberschätzung ein Unfall resultiert, wird die Geschwindigkeit – abgesehen von allen anderen Unannehmlichkeiten – sowieso sehr, sehr langsam!
siehe hierzu auch den Beitrag Gruppenfahrt

Unterkünfte

Es ist nett, wenn der Ausrichter den Teilnehmern Möglichkeiten zur Übernachtung aufzeigt. Selbst bei Tagestouren reisen manche Teilnehmer von so weit an, dass sie am gleichen Tag nicht mehr nach Hause fahren können und über einen guten Tipp dankbar sind.
Je nach Tour kann man hier auch ein Hotel in der benötigten Größenordnung ganz oder teilweise für die Veranstaltung buchen. Ob man zentral für alle Teilnehmer die Buchungen abwickelt oder dies jedem selbst überlässt, ist abhängig von den Gegebenheiten. Der unerfahrene "Reiseveranstalter" (ja ja! das ist man rechtlich gesehen sehr schnell) kann sich hier finanziellen Risiken in nicht unerheblicher Größenordnung aussetzen. Also gut informieren und kühl kalkulieren!

Abendveranstaltungen

Bei Mehrtagesveranstaltungen gilt es, abends eine Lokalität zu finden, die einerseits groß genug für die Teilnehmerzahl und andererseits nicht allzu weit von den Unterkünften entfernt ist. Das einzige Programm für den Abend, dass absolut unverzichtbar ist, heißt: »Benzin reden«. Alles weitere fällt unter den Begriff »Gimmick«. Niemand wird etwas gegen eine Tombola (Vorsicht: umfangreiche Vorarbeiten!) oder Livemusik einwenden, aber: Wenn man nennenswerte Tombolapreise hat, wird man diese nicht in 5 Minuten unters Volk bringen können. In dieser Zeit hat die Musi Ruh’ – muss aber natürlich trotzdem bezahlt werden.
Weniger ist oft mehr!

Tourwebsite, Roadbook, Gimmicks, Tourshirts …

Alles absolut super! Alles kann, nichts davon muss! Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die Routendaten als GPS- oder Motorrad-Tourenplanerdatei der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden.

Alles klar, Tour bekannt machen

Wenn Du Deine Tour gerne den anderen Mitgliedern anbieten willst, was wir ja eigentlich schwer hoffen wollen, schau bitte zuerst unter Tourangebot nach.

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Text: Detlef Teichmann © 2007